GenZ am Arbeitsmarkt
Selbstbewusst, unzufrieden und auf dem Sprung zu einem anderen Arbeitgeber – so lassen sich die Ergebnisse der diesjährigen Wechselbereitschaftsstudie von forsa im Auftrag von XING für die Altersgruppenauswertung zur Generation Z zusammen fassen.* Mit 61 Prozent ist diese Altersgruppe tendenziell offener für einen Jobwechsel als der Durchschnitt der Beschäftigten in Österreich (43 %). Zugleich gibt jeder fünfte Beschäftigte unter 30 Jahren an, im Job unzufrieden zu sein, mehr als ein Drittel in der jüngsten Gruppe am Arbeitsmarkt will nur noch bis zu zwei Jahre bei seinem aktuellen Arbeitgeber bleiben (37 %), während der Durchschnitt in Österreich bei 25% liegt.
„Keine Generation ist aktiver auf Jobsuche als die unter 30-Jährigen. Unternehmen müssen die Wünsche der GenZ ernst nehmen und verstehen, dass die jüngeren Arbeitnehmer anders arbeiten möchten als die Generationen vor ihnen“, so Sandra Bascha, New Work Expertin und Leitung Kommunikation New Work SE Österreich, zu der auch das Jobs-Netzwerk XING gehört.
Prinzipiell machen sich die befragten Österreicherinnen und Österreicher wenig Sorgen, den Arbeitsplatz zu verlieren (87%), bei der Generation Z ist diese Angst tendenziell allerdings stärker ausgeprägt: rund ein Viertel (23%) fürchtet um den Arbeitsplatz. Die Sorge, gekündigt zu werden, nimmt bei den Erwerbstätigen in Österreich übrigens mit dem Alter ab.
Die Generation Z am heimischen Arbeitsmarkt gibt sich selbstbewusst: So geben 29% Befragten als Grund für die Frage nach einer Gehaltserhöhung an, dass sie meinen, ihr Arbeitgeber sei auf sie angewiesen – zum Vergleich: über alle Altersgruppen gesehen liegt dieser Wert bei 21%. „Die Generation Z ist zweifelsohne selbstbewusst, gut ausgebildet, in einem Arbeitnehmermarkt sozialisiert und sich ihres Marktwertes absolut bewusst“, so Bascha.
Wünsche der GenZ an Arbeitgeber
Ein langfristig sicherer Job ist lediglich der Hälfte der Befragten aus der GenZ wichtig (Durchschnitt über alle Altersklassen 65%), beim Wunsch nach einem höheren Gehalt bei einem neuen Arbeitgeber liegen die jungen Arbeitnehmenden nur knapp über dem Durchschnitt. Signifikante Unterschiede gibt es beim Wunsch nach Engagement für das psychische Wohlergehen der Mitarbeiter – 41% bei der GenZ versus 30% durchschnittlich – sowie bei Diversität bzw. Vielfalt am Arbeitsplatz (29% versus 19%). Ein attraktiver Arbeitsplatz ist für 48% der Befragten aus der GenZ wichtig, beim Durchschnitt der Befragten liegt dieser Wunsch bei 38%.
GenZ glaubt an New Work
Keine andere Generation am Arbeitsmarkt ist so davon überzeugt, dass sich die 4-Tage-Woche in den nächsten 5 Jahren durchsetzen wird wie die GenZ: mehr als die Hälfte der Befragten in dieser Altersgruppe (53%) halten die 4-Tage-Woche für ein realistisches und durchsetzbares Modell (Durchschnitt in Österreich: 40%).
Ortsunabhängiges Arbeiten schätzt rund die Hälfte (49%) der Arbeitnehmenden in der jungen Altersgruppe, durchschnittlich liegt dieser Aspekt bei 41%. „Tendenziell sind fast alle Aspekte, die New Work ausmachen, bei der GenZ stärker ausgeprägt. So stufen die jungen Arbeitnehmenden in Österreich Faktoren wie Workation, Gehaltstransparenz oder Sabbaticals in der Tendenz eher höher ein als der Durchschnitt über alle Altersgruppen“, so Bascha, die ergänzt: „Unternehmen müssen sich in ihren Angeboten und Prozessen auf die neuen Arbeitnehmenden einstellen und New Work Modelle anbieten, um die besten Mitarbeitenden zu bekommen und vor allem zu halten“.
*Die forsa-Studie zur Wechselbereitschaft im Auftrag von XING. forsa-Online-Umfrage im Januar 2024 unter Angestellten und Arbeiterinnen/Arbeitern in Österreich (N = 1.009) im Auftrag von XING. Sie befasst sich mit Themen wie der Arbeitszufriedenheit und der Wechselbereitschaft von Beschäftigten sowie den Wünschen von Beschäftigten an Arbeitgeber. Zum Studiendesign gehört dabei ein modularer Fragebogen mit einem festen, wiederkehrenden Frateil für den Zeitvergleich sowie variablen Fragen, die auf aktuelle Entwicklungen Bezug nehmen.
Die GenZ-Auswertung der Studie umfasst die Altersgruppe der 18-29-Jährigen und ist aus methodischen Gründen etwas erweitert (Generation Z = 1996 bis 2012).
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